Frutura bewegt Obst- und Gemüse
Befruchtende Verbindungen
Neben dem bereits langjährigen Elektronischen Datenaustausch mit dem Handel setzt der steirische Obst- und Gemüsebetrieb Frutura nun auch in der Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten zunehmend auf EDI und sorgt so für befruchtende Verbindungen.
„Wir leben zwar im Heute, aber für das Morgen“ – Nach diesem Motto lebten bereits die Gründerväter von Frutura, dessen Ursprünge in der Produktion und der Vermarktung von Dörrobst in die 1990er-Jahre zurückreichen. Heute bewegt Frutura unglaubliche 230.000 Tonnen Obst und Gemüse pro Jahr. Neben den beiden Frischedrehscheiben in Hartl bei Kaindorf und Vorchdorf gehören zu diesem Kompetenzzentrum heute etwa auch ein Packhaus, eine Bananen- und Exotenreifeanlage sowie eine Frischelogistikfirma. Und das ursprüngliche Motto von damals gilt auch heute noch: So ist Frutura beispielsweise mit seinem international renommierten Leuchtturmprojekt in Bad Blumau ein Pionier der nachhaltigen Landwirtschaft. Dabei wird Thermalwasser zur Wärmeerzeugung der Gewächshäuser genutzt, womit eine ganzjährige Ernte ermöglicht wird, ohne dabei einen Tropfen Wasser zu verlieren. Als Pionier mit dem Blick auf „das Morgen“ erweist sich Frutura übrigens auch im EDI-Bereich.
Besondere Lösungen für besondere Produkte
So setzt Frutura etwa bereits seit 2010 in seiner Geschäftskommunikation mit SPAR Österreich – mit 1.600 Filialen übrigens der größte Kunde – auf EDI. Was ursprünglich mit dem Austausch von Bestellungen begann, wurde im Laufe der Jahre durch weitere Nachrichten wie etwa Lieferscheine, Bestellbestätigungen und Rechnungen ergänzt. Damit zeigte sich Frutura im Obst- und Gemüsebereich als absoluter Vorreiter, da EDI in dieser Branche erst in den letzten Jahren so richtig „fruchtet“. „Schließlich handelt es sich um frische und verderbliche Produkte, die schnell drehend sind und sehr komplexe Prozesse erfordern“, begründet dies Gerald Goldgruber, strategischer Leiter der Abteilung Prozessmanagement und SAP bei Frutura. „Dazu kommen zusätzliche Herausforderungen wie saisonale Schwankungen oder Wetterereignisse, die oft Änderungen und somit einen regen Austausch erfordern.“ Was in der EDI-Abwicklung mit SPAR bereits seit vielen Jahren bestens läuft, wurde für Frutura in den letzten Jahren auch zunehmend für die Geschäftsabwicklung mit Vorlieferanten interessant. Dies erforderte allerdings in erster Linie die Findung einer gemeinsamen „EDI-Sprache“, womit EDITEL gemeinsam mit activeIT, dem Softwarepartner von Frutura, im vergangenen Jahr beauftragt wurde.
Herausforderung angenommen!
Zentrales Element des Projekts war die Integration von Fruturas Vorlieferanten in die Beschaffungsplattform SAP Ariba. Allen voran galt es, einen durchgängigen Beschaffungsprozess zu definieren und unterschiedliche technische Anforderungen (cXML, EDIFACT etc.) der beteiligten Unternehmen zu erfüllen. So wurde im vergangenen Jahr mit ersten Lieferanten ein „Prototyp“ erarbeitet, der die gesamte Abwicklung von der Bestellung bis hin zur Rechnung vollständig digital abbildet. „Die Ergebnisse der ersten Anbindungen erweisen sich als sehr vielversprechend“, zeigt sich Gerald Goldgruber durchwegs optimistisch. Mit ein wesentlicher Grund für Goldgruber war „die sehr angenehme und unbürokratische Projektpartnerschaft auf Augenhöhe sowie die schnellen Reaktionszeiten des EDITEL-Teams während des gesamten Projekts“.
Vorteile auf allen Seiten
Ein Grund für den erfolgreichen Abschluss dieses Projekts ist auch bei diesem Beispiel das gute und intensive Zusammenspiel zwischen ERP- und EDI-Anbieter. Das ist notwendig, damit auch ERP-Systeme unterschiedlicher Hersteller mittels standardisierter EDI-Formate Daten austauschen können, was auch zwischen dem ERP-System SAP bei Frutura und dem Warenwirtschaftssystem traceNET der Lieferanten besonders gut funktioniert. „Dabei konnten wir sowohl bei diesem als auch bei zahlreichen anderen Projekten aus der Vergangenheit vom umfangreichen Know-how der activeIT in der Obst- und Gemüsebranche enorm profitieren“, erklärt EDITEL-Geschäftsführer Gerd Marlovits. Das sieht auch activeIT, dessen Warenwirtschaftssystem traceNET auf die speziellen Anforderungen frischer Lebensmittel zugeschnitten ist, so: „Unser sehr intensiver und persönlicher Austausch lässt sich beim Kunden vor allem am positiven Endergebnis erkennen“, so Christopher Immervoll, Consultant bei activeIT. Dazu zieht auch Gerald Goldgruber seitens Frutura nach rund einem Jahr ein erstes Resümee:
„Es bringt zahlreiche Vorteile auf beiden Seiten: Sowohl auf SAP-Ebene bei Frutura als auch bei den Lieferanten mit traceNet ergeben sich eine geringere Fehlerwahrscheinlichkeit, schnellere Übertragungen, keine doppelten Erfassungen sowie eine erhöhte Transparenz der Prozesse.“
In Kürze
- EDI-Onboarding von Lieferanten an SAP Ariba
- Handling unterschiedlicher Datenformate: cXML, EDIFACT
- Prozessdefinition anhand der Erstellung eines Prototyps
- Verwendete Nachrichtentypen: ORDERS, ORDRSP, DESADV, INVOIC
- Laufende Abstimmung mit ERP-Partner activeIT
- Beratung und Unterstützung seitens EDITEL während der gesamten Projektphase
Über die Frutura Obst & Gemüse Kompetenzzentrum GmbH
Die Frutura Unternehmensgruppe ist Produzent und größter Vermarkter von Obst und Gemüse in Österreich sowie Pionier einer nachhaltigen Landwirtschaft. Jährlich bewegt das Unternehmen mit seinen beiden Frischedrehscheiben am Firmensitz in Hartl bei Kaindorf und Vorchdorf 230.000 Tonnen Obst und Gemüse. Die Frutura Thermal-Gemüsewelt in Bad Blumau gilt als eine der innovativsten und nachhaltigsten Fruchtgemüseproduktionen in Europa. Nachhaltigkeit, Innovation und Wertschätzung – sowohl im respektvollen Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Partnern als auch im schonenden Umgang mit den Ressourcen der Natur – sind die Fundamente, auf denen die Unternehmenskultur von Frutura aufbaut.
Symbolfoto copyright Dominic Erschen
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